UNSERE ELF

Im Jahr 2006 feierte Deutschland die Fußballweltmeisterschaft im eigenen Land als ein „Sommermärchen“. Die Begeisterung von nationalen wie internationalen Fans und Spielern ist riesig, die Stimmung im Land euphorisch. Umso tiefer der Fall: Die Feier Deutschlands als weltoffene Nation mit multikultureller Mannschaft endet spätestens mit dem Absturz des Nationalspielers Mesut Özils zum Antihelden 2018. Dieser Fall ist ähnlich exemplarisch für das komplizierte Verhältnis der Deutschen zu „ihren“ Nationalspielern wie Erwin Kostedde, der sich als erster schwarzer Nationalspieler auf dem Rasen unverhohlenem Rassismus ausgesetzt sah. In einer Zeitreise werden Highlights, Skandale und Schicksale des deutschen Fußballs beleuchtet. Elf Schauspielende und Musizierende widmen sich musikalischen Höhepunkten, sowohl den von deutschen Nationalteams gesungenen Liedern als auch dem favorisierten Liedgut deutscher Fans. Die Frage danach, ob Sport politisch ist, wird kontrovers diskutiert. Ausgangspunkt des Theaterprojekts ist die These, dass es möglich ist, an verschiedenen Turnieren der letzten Jahrzehnte gesellschaftliche Entwicklungen und auch Verwerfungen abzulesen. Mit diversen sportlichen wie künstlerischen Fragestellungen erarbeitet das künstlerische Team einen Theaterabend rund um den Fußball.